Insourcing vs Outsourcing: Wäsche auslagern oder selber waschen?

Die Gretchenfrage im Hauswirtschaftsmanagement lautet oftmals: Insourcen oder Outsourcen? Vor allem in entscheidenden Bereichen wie der Gebäudereinigung oder der Wäsche treibt die Verantwortlichen diese Frage um. Der Kostendruck wird zunehmend größer, in gleichem Maße steigt zudem der Qualitätsanspruch. Zunehmend sind Verantwortliche in der Hauswirtschaft auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau: Als großer Kostenblock steht die Wäscherei in Zeiten von Effizienzsteigerung und Kostenreduktion immer unter besonderer Beobachtung. Das Outsourcen der kompletten Wäscherei erscheint dabei vielen Einrichtungen als probates Mittel um Kosten zu senken oder wenigstens Fixkosten zu variablen Kosten umzuformen.
In vielen Einrichtungen machen der Wäscheeinkauf und die Wäschedienstleistungen bei Vollkostenbetrachtung mehr als 2% des Umsatzes aus. Ein Bereich also, der wenn auch weit entfernt davon Kerngeschäft zu sein, deutlich mehr Ressourcen bindet, um als Nebensache wahrgenommen zu werden. Um die Frage zu beantworten, welche Lösung für die jeweilige Einrichtung die bessere ist, gilt es unterschiedliche Aspekte zu beleuchten.

Ein Interview mit Sebastian Hatz, Vertriebsleiter der Gottlob STAHL Wäschereimaschinenbau GmbH gibt Aufschluss über Vor- und Nachteile des Insourcings.

Redaktion: Man hat das Gefühl, dass die Insourcing und Outsourcing-Bemühungen in Pflegeeinrichtungen oft in Wellen vonstattengehen. Es gibt Jahre, da wird das Outsourcing der Wäscherei als Allheilmittel für flexibles und preiswertes Wirtschaften gesehen. Und dann gibt es einige Zeit später genau die rückläufige Bewegung. Kann man überhaupt pauschal sagen, ob Insourcing oder Outsourcing der Wäscherei in Pflegeeinrichtungen besser ist?
Sebastian Hatz: Ganz pauschal lässt sich das nicht sagen, weil es immer auch von der jeweiligen Einrichtung, deren Gegebenheiten, Zielen und Möglichkeiten abhängt. Grundsätzlich lässt sich aber schon sagen, dass die Wäsche in Pflegeeinrichtungen einen so großen Teil ausmacht, dass es in der Regel sinnvoll ist, eine eigene Wäscherei zu unterhalten. Das bedeutet nicht, dass die gesamte anfallende Wäsche sinnvollerweise im Haus gewaschen werden sollte: Viele Einrichtungen haben hervorragende Erfahrungen damit gemacht, die Bewohnerwäsche und beispielsweise Frotteewaren im Haus zu waschen und Bettwäsche von einer Wäscherei waschen zu lassen.

Redaktion: Was sind denn die Vorteile einer hauseigenen Wäscherei?
Sebastian Hatz: Die größten Vorteile von einer Wäscherei im Haus sind einerseits die Flexibilität und andererseits die komplette Kontrolle über die Qualität. Nicht nur bei der Bewohnerwäsche muss mittlerweile eine 1A Qualität gewährleistet werden. Auch bei Frotteewaren und Flachwäsche geht es schon lange nicht mehr nur darum, dass die Wäsche hygienisch rein wird. Hinzu kommt der Wohlfühlfaktor, denn egal, wie schön die Zimmer, wie gut das Essen und wie vielfältig das Programm ist: Kratzige Handtücher und verwaschene Bettwäsche trüben das „Zuhause-Gefühl“ der Bewohner maßgeblich.
Am wichtigsten ist bei diesem Punkt aber die Bewohnerwäsche: Die eigene Kleidung ist ein Stück Zuhause, das den Bewohnern sehr wichtig ist. Durch eine hauseigene Wäscherei stellen Sie sicher, dass kein Lieblingsstück verloren geht und die Kleidungsstücke optimal gepflegt werden.

Redaktion: Aber ist es nicht deutlich wirtschaftlicher, eine externe Wäscherei mit der Aufgabe zu betrauen?
Sebastian Hatz: Im Bereich der Bettwäsche kann es tatsächlich wirtschaftlicher sein auf Dienstleister zurückzugreifen. Für alle anderen Wäschearten ist eine hauseigene Wäscherei in der Regel kostengünstiger: Die Investitionskosten amortisieren sich schnell und der potenzielle Gewinn der Wäscherei verbleibt dann als Kostenersparnis im eigenen Haus.
Denn alle laufenden Kosten wie Strom, Wasser und Personal sind bei externen und internen Wäschereien quasi identisch.

Redaktion: Personal – da sprechen Sie ein wichtiges Thema an. Entscheidet sich eine Einrichtung dafür, die Wäsche selbst im Haus zu machen, wird mehr Personal benötigt. Und das in Zeiten, in denen sich fast alle Einrichtungen schwer tun, zuverlässiges und engagiertes Personal zu finden. Schneidet man sich da beim Insourcing der Wäsche nicht ins eigene Fleisch?
Sebastian Hatz: Der Fachkräftemangel wird uns in der Branche in den nächsten Jahren beschäftigen. Allerdings gilt das sowohl für hauseigene Wäschereien, als auch für externe Wäschereien. Wenn Sie die Wäsche im Haus selbst machen, sind Sie bedeutend flexibler – auch was das Personal angeht. Viele unserer Kunden haben die Wäscherei und unsere Maschinen so eingerichtet und die Mitarbeiter in der Hauswirtschaft so geschult, dass jeder aushelfen und unterstützen kann. Mit den technischen Möglichkeiten ist das heutzutage überhaupt kein Problem mehr:
Unsere Maschinen sind ergonomisch und einfach zu bedienen. Auf Wunsch können sie mit einem automatischen und verschleißteilfreien Flüssigdosier-System ausgestattet werden. Also: Maschine auf, Wäsche rein und Knöpfchen gedrückt. Bei einer intelligent eingerichteten Wäscherei, kann so jeder Mitarbeiter unterstützen. Zudem haben wir Lösungen, um die Wäsche mit minimalem Personalaufwand zu mangeln und zu legen: Unsere Rückführmangeln ist von nur einer Person zu bedienen und liefert Ihnen dadurch mit minimalem Personalaufwand hervorragende Ergebnisse.

Redaktion: Das hört sich toll an, aber die Investitionskosten sind doch ganz erheblich für eine hauseigene Wäscherei mit solchen Gerätschaften?
Sebastian Hatz: Natürlich kostet ein professionell ausgestattete Wäscherei ein paar Euro. Allerdings amortisieren sich die Anschaffungskosten über die Lebensdauer der Maschinen wieder komplett. Wer die großen Summen dennoch scheut, dem bieten wir auch Leasing- oder Mietmodelle an.
Übrigens: Verträge mit externen Wäschereien haben nicht selten Laufzeiten von drei Jahren und mehr. Unter dem Strich sind also bei einer Bindung zu einer externen Wäscherei die verbindlichen Kosten nicht geringer.

Redaktion: Gibt es denn auch Vorteile beim Outsourcing der Wäsche?
Sebastian Hatz: Selbstverständlich: Jede Medaille hat zwei Seiten. Wäsche ist nie das eigentliche Kerngeschäft von Einrichtungen und deswegen hat es natürlich auch Vorteile, wenn man die Aufgabe Experten übergibt. Wäschereien sind in der Regel immer auf dem Laufenden, was neueste Entwicklungen oder rechtliche Neuerungen im Hinblick auf kritische Wäsche angeht – davon können Einrichtungen profitieren, wenn sie auf Dienstleister zurückgreifen. Zudem wird natürlich auch die klassische Führungsaufgabe ausgelagert: Sie brauchen sich nicht um Urlaubszeiten oder Mitarbeitergespräche zu kümmern. Diese Aufgabe übernimmt der externe Dienstleister – der dann im Gegenzug aber auch die Erträge bei sich behält.

Redaktion: Was raten Sie denn Verantwortlichen im Hinblick auf die Entscheidung ob die Wäscherei inhouse eingerichtet oder extern vergeben wird?
Sebastian Hatz: Grundsätzlich sollten Einrichtungen beide Möglichkeiten auf Herz und Nieren prüfen. Wir haben bereits zahlreiche Betriebe bei der Einrichtung einer hauseigenen Wäscherei unterstützt und kennen die Hindernisse und Chancen, so dass wir darauf bei der Beratung intensiv eingehen können. Wichtig ist es, sich einen kompetenten Partner zu suchen, der einen der beiden Wege mit geht und dann auch im laufenden Tagesgeschäft unterstützend zur Seite steht.


Abb 1: Vertriebsleiter DACH der Gottlob STAHL Wäschereimaschinenbau GmbH: Sebastian Hatz

 


Abb 2: Beispiel für eine hauseigene Wäscherei mit Hygienewaschmaschinen

 


Abb 3: Die praktische FREEpro touch Steuerung der STAHL Wäschereimaschinen machen die Wäsche zu einem Kinderspiel.

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